QueerNet RLP e.V. hat sich seit seiner Gründung dafür eingesetzt, dass die Geschichte queerer Menschen auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz während der Zeit der Weimarer Republik, der NS-Diktatur und der Bundesrepublik erforscht wird.
Mit dem Beschluss des Landtags vom 13.12.2012 wurde das erste Forschungsprojekt in Auftrag gegeben, dass die Situation schwuler Männer und lesbischer Frauen erforschte, Dr. Günter Grau und Dr. Kirsten Plötz haben hier für Rheinland-Pfalz bahnbrechende Forschung geleistet. Es folgte ein Forschungsprojekt über den Sorgerechtsentzug, den lesbische Frauen erlebten, wenn sie sich zu ihrer Liebe bekannten und Kinder aus (heterosexuellen) Ehen hatten. Die Forschung von Dr. Kirsten Plötz hierzu findet auch bundesweit Beachtung.
Beide Forschungsprojekte zogen eine umfangreiche Forschung auf lokalgeschichtlicher Ebene nach sich, die andauern. Hier sind v.a. die Forschungen von Dr. Christian Könne zu nennen, die das gesamte Spektrum queerer Identitäten in den Blick nehmen.
Vor allem sei hingewiesen auf die Seite https://lgbtiq-rlp.de, die das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration zur Verfügung stellt.
Rheinland-Pfalz ist Teil der Großregion zusammen mit dem Saarland, Grand-Est, Luxemburg und der Wallonie. Vergleichende Forschungen zeigen, wie sehr die Großregion grenzüberschreitend Lebensraum queerer Menschen war und immer noch ist.
Die Tagung „Queeres Leben in der Großregion“ hatte im November 2023 Historiker*innen und Soziolog*innen aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg zusammengebracht, um aktuelle Forschungen zu präsentieren und neue Impulse anzuregen. Dabei richtete sich der Blick auf die Geschichte der Unterdrückung wie auch der Emanzipationsbewegungen und thematisierte ebenso die Geschichte der Kulturen und des Alltagslebens. Der Tagungsband „Queeres Leben in der Großregion“ trägt die gesammelten Forschungsbeiträge zusammen und stellt sie einem breiteren Publikum vor.