… für vergangene Repressionen und Mittel für weitere Forschungen.
Stellungnahme anlässlich der neuen Erkenntnisse über Diskriminierungen gegenüber lesbischen Frauen in Rheinland-Pfalz ab 1946
Die vom Land Rheinland-Pfalz in Auftrag gegebene Forschungsarbeit zeigt die Verfolgungs- und Unterdrückungsgeschichte von lesbischen Frauen. Bei dieser Pilotstudie, durchgeführt von der Historikerin Kirsten Plötz, wurde deutlich, dass lesbische Frauen nicht nur vom Staat ignoriert wurden. Es konnte auch gezeigt werden:
- dass es unter dem Vorwand des Jugendschutzes eine Zensur lesbischer Liebe gab
- dass die Justiz Müttern ihre Kinder entzog, weil sie lesbisch waren.
- dass weitere Repressionen zu vermuten sind, weil die Geschichte lesbischer Liebe noch weniger erforscht ist als die des schwulen Lebens.
Plötz: „Der Forschungsauftrag erlaubte keine systematische und umfassende Erforschung – die aber dringend nötig wäre. Das gilt nicht nur für Rheinland-Pfalz, sondern für alle Länder der früheren Bundesrepublik.“
Anforschungsstudien für NRW (siehe Ingeborg Boxhammer) kamen bereits zu ähnlichen Ergebnissen und verdeutlichen auch für andere Bundesländer die Notwendigkeit weiterer Forschungsaufträge.
Daher fordern wir:
- Regionale und landesweite Forschung zur Aufarbeitung, Dokumentation und Archivierung der Geschichte lesbischer Frauen
- Projekte, die in RLP die Sichtbarkeit von Lesben verbessern, durch vom Land finanziell geförderte Öffentlichkeitsarbeit
- Strukturelle Förderung lesbischer Projekte z.B. gezielte Beratungsangebote im Rahmen einer LSBTI Beratung
- Strukturelle und institutionelle Förderung insbesondere für ältere Lesben – die damalige Zielgruppe der Repressionen.
- Eine öffentliche Entschuldigung des Landes gegenüber den Frauen, die Repressionen erlebten
Lesbenring e.V. & QueerNet Rheinland-Pfalz e.V.