In der aktuellen Shell-Studie wird neben vielen wichtigen Themen der Jugend (Klimawandel, Umgang mit Krisen und Krieg sowie Digitalisierung) das erste Mal auch auf queere Lebensweisen eingegangen. Es zeigen sich neben der gestiegenen Akzeptanz von homosexuellen Lebensweisen leider immer noch die gleichen Ängste von queeren jungen Menschen hinsichtlich ihrer Lebenssituation. Daher sind queere Räume, Jugendgruppen und auch politische Diskurse weiterhin wichtig und Aufgabe unseres Netzwerkes in Rheinland-Pfalz. Sei es bei öffentlichen Events (z.B. CSDs) oder als Mitglied von jugendpolitischen Ausschüssen auf Kommunal- und Landesebene bis hin zur Stärkung von queerer Jugendarbeit im städtischen und ländlichen Raum.
Auszug aus der Shell-Studie:
„(…) Sexuelle Orientierung: In der aktuellen Studie bilden wir erstmals die Vielfalt von Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen Jugendlicher differenziert ab. Weniger als 1 % ordnen sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zu. 7 % der jungen Männer und 18 % der Frauen beschreiben sich als nicht ausschließlich heterosexuell, verorten sich aber nur jeweils zu 1 % als ausschließlich homosexuell. Deutlich größer ist der Anteil junger Menschen zwischen den beiden Polen »ausschließlich heterosexuell« und »ausschließlich homosexuell«. Unter jungen Menschen nimmt die Akzeptanz von schwulen und lesbischen Lebensweisen weiter zu, und dennoch scheint es nach wie vor eine Herausforderung zu sein, von der heterosexuellen Normvorstellung abzuweichen. Junge Menschen, die sich nicht als ausschließlich heterosexuell identifizieren, empfinden die Beziehung zu ihren Eltern häufiger als schwierig, sind weniger zufrieden mit ihrem Freundeskreis, fühlen sich psychosozial stärker belastet und wünschen sich seltener eigene Kinder als ausschließlich heterosexuell orientierte Jugendliche. (…)“